Monat: November 2021

23.11.2021

Apfel-Ingwer-Marmelade wird Apfel-Ingwer-Kompott, weil ich eigentlich weiß, dass es das Geschenk eigentlich nicht braucht und das Rezept auch deshalb eigentlich halbherzig befolge.

22.11.2021

Kleinkram und Seilkram.

21.11.2021

Achtung Textaufgabe: Wenn ein Mann sich in Nürnberg drei Kaugummis unter den Schuh klebt, damit sich die Sohle nicht gänzlich ablöst und er es vom Hauptbahnhof in Berlin doch noch bis nach Hause schafft, von welcher Marke muss das Kaugummi dann sein, damit es in den knapp drei Stunden im ICE Großraumabteil (22 Grad) ausreichend aushärten kann, um den Schuh zusammenzuhalten?

20.11.2021

Ein Geburtstag in Nürnberg mit Leuten, die ich seit Jahren nur einmal im Jahr zu diesem Anlass sehe, manche auch nur zu den Jubiläen mit bedeutungsvollen Zahlen und ein alter Mitbewohner von mir ist auch da. Eine zunächst irritierende alte Vertrautheit kombiniert mit der Ahnung sich wohl erst in ein paar Jahren wiederzusehen, sorgt dafür, dass wir den Smalltalk recht schnell beiseiteschieben und zu den Sachen kommen, die uns gerade eigentlich wirklich interessieren. Irgendwann wird sich Wolfgang Petry gewünscht und der läuft dann auch. Schön.

19.11.2021

A. postet ein Bild von mir auf Instagram, das schnell Likes und Kommentare sammelt. Gefällt mir. Ich wechsle die App und scrolle durch Jobangebote, aber bei denen geht es gar nicht um mich.

18.11.2021

In meinem Postfach sammeln sich unbeantwortete Briefe, die ich als ungelesen zu markieren pflege, um nicht zu vergessen, auf sie zu antworten. In meinem Kalender finden sich zwar regelmäßig Einträge Person X oder Y zu schreiben, aber zusätzlich halte ich die Mails noch Mahnung ungelesen in meinem Posteingang. Denn natürlich schreibe ich ihnen dann doch nicht, weil ich nicht die Ruhe oder die Zeit habe, angemessen zu antworten, oder weil ich in der falschen Stimmung für das Thema oder die Person bin oder anders gesagt: Weil ich mich davor drücke zu antworten.

Für manche mögen diese falschen ungelesenen Mails im Postfach kein Problem sein, aber ich bin ein strenger Verfechter der leeren Inbox. Aufgaben werden sofort in den Kalender übertragen, Newsletter, die einmal nerven, werden sofort abbestellt und bei Accounts achte ich penibel darauf, alle E-Mail-Benachrichtigungen sofort auszuschalten. So steht am Ende eines Tages eigentlich keine Zahl mehr neben dem Mailsymbol. Eigentlich. Wären da nicht die unbeantworteten Briefe, mit denen ich mich selber quäle, ein schlechter Freund, Bekannter, Ex oder sowieso ein schlechter Mensch zu sein.

Darum wünsche ich mir ein Plugin für mein Mailprogramm: Thunderbird Deichgraf. Der Deichgraf hat zwei Aufgaben. Nachdem ich ihm Mails zur Obhut übergeben habe (und die damit nicht mehr ungelesen markiert werden müssen), kontrolliert er sie jeden Tag und versucht anhand des Datums und einer Textanalyse festzustellen, wie viel Zeit ich mir mit der Antwort lassen kann, bevor Gefahr für das soziale Hinterland besteht. Seine zweite Aufgabe ist, mir die Dringlichkeit der Antwort mit Diagrammen und Warnungen deutlich zu machen, und zwar immer in Momenten, in denen ich vielleicht sogar Zeit für die Antwort hätte. Also wenn ich zum dritten Mal in einer halben Stunde durch Twitter gescrollt habe oder kurz bevor ich ein YouTube-Video anklicke.

17.11.2021

Am Sitzplatz im Kino müsste ich keine Maske tragen, aber ich lasse sie an. The French Dispatch (Wes Anderson, 2021) sieht sehr hübsch aus (auch ohne Léa Seydoux und Tilda Swinton) und ich bin abwechselnd berührt und bedrückt, jedoch nie gebannt, aber der Film soll auch wie ein Magazin sein und die sind schließlich zum Blättern, nicht zum drin versinken. Aufheben, dran erfreuen, wieder weglegen und dann an die Bilder erinnern.