Monat: April 2022

09.04.2022

Gemeinsam aus der Zeit gefallen, ganz vor Ort, nichts muss und wäre es nicht so verbraucht, könnte man das Zitat von Harald Juhnke bemühen, über den ich eigentlich nicht viel mehr weiß als das.

08.04.2022

Wie die Nachbarn sicher an der Musikauswahl bemerkt haben, bin ich heute alleine im Homeworking Wohnzimmer. Lofi hiphop study beats sind heute verboten und Slayer und die Matthäus-Passion sind auch nur beim ersten Hinhören ein Widerspruch. Beides ist Musik zum Hände in den Himmel werfen. Bach hätte heute auch für Verstärker komponiert. Für die Bodenhaftung zwischdurch eine Prise Hildegard Knef und dann wieder Bass.

07.04.2022

„Klingt halb so, als ob die Entscheidung schon gefallen ist.“
„Vielleicht, aber vom Bauch ist der Weg zu Mund auch weiter als vom Hirn. Das braucht vielleicht noch etwas. Außerdem gibt es ja einen Unterschied zwischen kurzfristiger und langfristiger Vernunft und unter Druck ist es halt schwieriger, nicht nur auf den Boden vor den Füßen zu starren.“
„Hast du das wirklich so gesagt?“
„Natürlich nicht.“

06.04.2022

Mit zwei davon kann und will ich kein Geld verdienen, also Schreiben Weiterschreiben. Zustimmung von der anderen Seite des Raums. Zurück in den Text mit der Lücke. Als ich ihn nach zu vielen Wochen mehr frustriert als zufrieden für fertig erklärt hatte, klaffte darin ein Loch. Beim Versuch den Text zu übersetzen, kollabierte er schließlich völlig. Alles stand da, aber es bedeutete nichts mehr. Die Sprache hatte zusammengehalten und versteckt, was ich schamvoll ausgelassen hatte, um zu gefallen. Aber jetzt, da ich die Umrisse des Lochs mit Tränen vermessen habe, ist die Frage ist nicht mehr was fehlt, sondern welchen Platz und welche Form es bekommen soll. (Es macht wieder Spaß.)

05.04.2022

Worte finden,
mit dem Körper Bilder in den Raum schneiden
und gemeinsam einschlafen.
Das reicht nicht.

04.04.2022

„So, you’re writing. You make a pass at capturing something. It’s too fast for you, the world doesn’t cooperate, but you get something. You follow things around, backing up at the hint of a precision, muscling your way in. You see how much you can’t catch, especially now that you’re onto a composition of your own. You need another detail, you get rid of a container concept that doesn’t work. Writing’s accordion mechanics of expansion and contraction changes the environment of a concept. Thought becomes a little surprised to latch on to something, to arrive somewhere, still looking around. It turns to what could happen, not what seven things make this scene a clog in some big picture or a chutes-and-ladders shortcut right into its dangerous fantasy.“

Katie Stewart: Everything Initiates

 

03.04.2022

Im Villenviertel glänzt selbst das Gefieder der Amseln edler. Vornehm verhaltenes Zwitschern von oben herab. Ich richte meine Mütze, zupfe am Schal und grüße zurück. Der Rucksack verrät mich, aber die Haltung stimmt.