Monat: Februar 2023

21.02.2023

Ich höre nicht weit von mir ein leises Schnarchen, als ich gerade dabei bin meinen Kiefer davon zu überzeugen, dass er nicht die ganzen Gefühle festhalten muss, die sich in der letzten Stunde in der Hüfte gelöst haben. Dies ist wahrscheinlich die längste Endentspannung, die ich jemals in einem Yogastudio erlebt habe, noch wahrscheinlicher kommt es mir aber heute nur so vor.

Aber Zweifel bleiben. Was, wenn das Schnarchen von der Yogalehrerin kommt? Nach wie vielen Minuten würde sich jemand räuspern oder leise den Raum verlassen? Oder ist es etwa ein yogischer Test? Da wird aber auch schon wieder still und ich öffne vorsichtig ein Auge. Es ist stockfinster im Raum. Ist das hier immer so? Ich bin zum ersten Mal hier. Warum ist es denn plötzlich so ruhig um mich herum? Ist da noch jemand? Vielleicht bin ja auch ich eingeschlafen und wurde zurückgelassen. Vielleicht sind alle schon längst gegangen und die Tür ist abgeschlossen! Vielleicht ist es bereits mitten in der Nacht! Da beginnt das leise Schnarchen wieder. Glück gehabt.

20.02.2023

In die Woche, in das Wetter, in die Listen geworfen. Zwischendurch noch ein paar Bilder bearbeiten, um wenigstens noch mit einem Fuß im Sand und in der Brandung zu stehen, mit einem Nasenloch in der kleinen Hütte, mit einer Hand unter der Bettdecke, mit einer Schulter angelehnt.

19.02.2023

Es fühlt sich an, als würden wir uns vor einer langen Reise verabschieden, dabei sind wir gerade beide zusammen aus dem Flugzeug gestiegen, standen zusammen am Gepäckband und jetzt zusammen vor dem Terminal. Du nimmst den Bus, ich die Bahn. In ein paar Tagen sehen wir uns schon wieder, doch nach zwei Wochen im selben Bett ist das ähnlich abstrakt wie auswandern. Gerade zusammen ein zu Hause gemacht, kehren wir zurück zum Klingelschild. An Flughäfen wird viel geweint, aber meisten hat dabei nur eine Person Gepäck.

18.02.2023

Der letzte Tag ist ein Strandtag. Erst auf dem Rücken eines Pferdes, das normalerweise auf Turnieren über Hindernisse hüpft und später, etwas weiter nördlich, auf einem ausgebreiteten Mantel, für eine Weile sogar oberkörperfrei, dann ziehen wieder Wolken auf und das Unterhemd und eine dicke Schicht Sonnencreme halten mich warm.

Über dem Touristencafé im Touristenort, wo wir Mittag essen, kreisen Störche. Die sitzen hier überall auf den Dächern und im Gerüst der großen Strommasten. Nesttreu sind sie. Wenn im nächsten Jahr wieder der gleiche Storch mit darin sitzt, dann liegt das nur daran, dass es beiden hier so gut gefällt. Immobilien verpflichten. Was tut man nicht alles für eine gute Aussicht und genügend Kröten.

17.02.2023

Sie betreiben das kleine Grillrestaurant nicht weit vom Hafen zu dritt.

Der eine ist eine ältere Hausfrau, hat das Essen auf dem Tisch, kaum dass wir uns hingesetzt haben, eilt zwischen Küche und Gastraum hin und her, reicht mir eine neue Serviette, als ich gerade erst selber realisiert habe, dass eine zweite praktisch wäre. Er schielt leicht. Vielleicht hat er alles so noch besser im Blick.

Sie lehnt hinter der Theke und schaut ihm kritisch hinterher, folgt ihm mit den Augen durch den Raum, wirkt müde, aber erwacht, wenn Frauen das Lokal betreten, die sie kennt. Dann wird sie zur herzlichen Großmutter mit leuchtenden Augen. Küsschen links und Küsschen rechts. Auf losen Zetteln addiert sie die Preise und rechnet ab, was er sich notiert hat.

Der anders steht am Grill, stützt sich beim Gehen an der Theke und der Wand ab, hat es vielleicht am Rücken, scheint noch älter als die beiden andern zu sein, aber das kann auch an den Jahren am Kohlengrill liegen, die sich in seine Haut gebrannt haben. Er braucht keine Handschuhe, um den Rost zu verstellen. Für seinen Job benötigt er nicht viele Worte. Den perfekten Garpunkt der Hähnchen hat er im Gefühl.

16.02.2023

Portwein, das Puppenmuseum und Pizza
Portugiesische Prachtbauen
Was für eine Prahlerei

15.02.2023

Kuchen, Gebäck, Eis und Nachtisch.
Alles auf einmal und dann noch mal von vorne.
Keine Gier, Lust.