Sicher von der Seitenlinie aus erzählen:
Ach, da fällt mir ja auch was zu ein, aber um mich geht es ja gerade gar nicht, also bloß keine Nachfragen, sondern zurück zum Thema.
Ein ganzes Jahr im Nebensatz.
seit 2016 [2009]
Sicher von der Seitenlinie aus erzählen:
Ach, da fällt mir ja auch was zu ein, aber um mich geht es ja gerade gar nicht, also bloß keine Nachfragen, sondern zurück zum Thema.
Ein ganzes Jahr im Nebensatz.
Dokumente und Autokorrektur kommen durcheinander.
Ich bewerbe mich als Weißwanstmittel und schreibe eine Wohnfeinheit auf die Einkaufsliste.
Im vorgestellten Nebenzimmer, da wo du jetzt sitzt und dir meins vorstellst, gehen ganz neue, vorher nie bedachte Zeithorizonte auf. Und wie du das in meinen Kopf setzt, in Worten, die von etwas ganz anderem erzählen, setzt der Sahnetorte die Kirsche auf, etwas süßtolleres fällt mir in dem Moment nicht ein. Aber weil mein Mund noch offen steht, legst du sie dort herein und ich spucke den Kern zum Mond, der soll darauf aufpassen.
Der Volksentscheid ist gescheitert, das 1,5 Ziel ist nicht mehr zu schaffen und der Parkweg hat trotz Sonnenschein und Spaziergang mit offener Jacke unter Knospen kleine Matschflecken auf meinen Schuhen hinterlassen. Mein einziger Trost, eine große Auflaufform mit am Morgen vorsorglich zubereitetem Tiramisu, schrumpft mit jedem Löffeln.
Alle sitzen gegen Mittag verkatert am Frühstückstisch, dabei hat gestern niemand etwas getrunken. Die einzige logische Erklärung muss ein Gasleck sein oder eine lange Woche. Sonne und Regen demonstrieren währenddessen an den Dachfenstern schon mal den April, dabei sind wir nicht mal bereit für den Tag.
Durchgeknetet und ausgewrungen spuckt mich das Tanzstück zurück auf die Straße. Buchstäblich im Regen stehend fragt mich G. wo wir jetzt noch hingehen sollen, aber wie soll ich wissen, was ich will, wie soll ich überhaupt irgendeine Entscheidung treffen, wenn dieses Ich noch ganz zerrissen mitten im Kreischen, Zerren und Schwitzen steckt. Vielleicht hätten wir doch noch für das Nachgespräch bleiben sollen. Luft zu schnappen war der richtige Impuls, nur war nicht Sauerstoff gemeint.
Gestern noch Opfer einer heimtückischen Ampel- und Baustellenverschwörung, heute werden mir Türen und Kassen vor meiner Nase geöffnet. Ich kann mir das nicht anders als eine unerfahrene Urlaubsvertretung in der Weltregie erklären. Bei Videospielen gibt es ja das Problem, dass sich echter Zufall für Menschen nicht zufällig anfühlt, weil Menschen überall Muster erkennen. Deshalb wird bei zufällig generierten Inhalten oft mit Begrenzungen gearbeitet, die dafür sorgen, dass der Zufall nicht zu zufällig ist. Ein Würfelwert soll sich nicht seltsam oft wiederholen, auch wenn es möglich und wirklich zufällig wäre. Das richtige Gefühl von Zufall ist also eine Frage des richtigen Timings und jahrelanger Übung. Da muss man mit der Urlaubsvertretung Nachtsicht haben.