23.05.2017

„Ein Bettnetz kostet nur 5 Euro und schützt zwei Menschen. Wer 50.000 Euro spendet, kann also 20.000 Menschen vor Malaria schützen – das sind mehrere Dörfer! Entscheiden wir uns jedoch gegen die Spende, dann entscheiden wir uns faktisch dafür, diese Menschen den Malariamücken auszuliefern.“

Die Rechnung stimmt so nicht. (Und damit meine ich nicht nur den Mengenrabatt. Moskitonetze müssen beschafft, transportiert und verteilt werden. Menschen müssen dazu gebracht werden unter den Netzen zu schlafen. Und selbst wenn man mit lokalen Akteuren zusammenarbeitet, gibt es noch eine ganze Reihe anderer materieller und menschlicher Löcher, die gestopft werden müssen.) Ethik teilt durch das Ich.

Ich entscheide mich nicht für das Leid, sondern für die entschiedene Unmündigkeit im Gewand der Bequemlichkeit. „Im Prinzip richtig“, schreibt die New York Times, aber funktioniert so effektive Kritik?

Es geht um das Maß der Befragung meiner Position als Teil eines Wir. Jedem sein eigener Gott, aber verkaufe mir nicht deinen. (ES LEBE DIE AUFKLÄRUNG! Aber nicht zu hoch. Überall niedrige Decken.) Solange ich kein Geld habe interessiert mich das extra nicht.

 „Empathie öffnet den Geist für das Leiden, Mathematik hält ihn dauerhaft offen.“

Warum dachten wir eigentlich, dass sich das trennen ließ?