27.07.2019

Machtlosigkeit in Aktion verwandelt und zum Baumarkt geradelt. Der durchgerostete Schlauch, der die Toilettenspülung speist, tropft und muss ausgetauscht werden. Außerdem ist die Halterung des Schwimmkörpers aus der Position gebrochen und der Schlauch hindert den kleinen Hebel am Schwimmkörper manchmal daran zu stoppen, sodass es mitunter stundenlang vor sich hin plätschert. Zumindest das erste Problem kriege ich gelöst und versuche mich nach mindesten zwei Broten zu viel an einem halbherzigen Mittagsschlaf. Nach einem Eiskaffee und dann dem restlichen Vanilleeis direkt aus der Packung entscheide ich mich gegen den CSD und setze mich stattdessen mit Navid Kermani auf den Balkon. Ab drei hört man die Bässe auch bis hier. Irgendwann erinnert mich dann Twitter daran, dass ich mich für so wenig „Leistung“ gar nicht schlecht fühlen muss, aber wirklich glauben kann ich es nicht. Ein wenig Yoga auf dem Balkon, als Ausgleich für die eingekauerten Lesemuskeln, bis die Mitbewohner sich in der Küche gegenseitig beweisen, wem es am egalsten ist, was es zum Abendessen gibt. Und dann, in einer Mischung aus rastloser Nutzlosigkeit und Hunger beginne ich auf dem Balkon herumzuwerkeln. Ein alter grummeliger Mann mit Besen, Gießkanne und Gartenschere bewaffnet. Viel zu spät ins Bett.