Jahr: 2020

22.11.2020

Die zwei Fragezeichen und die Suche nach dem nicht besonders schlimmen, aber eben auch nicht so angenehmen Geruch zwischen Wohnzimmer, Flur und Bad. (Arbeitstitel)

21.11.2020

Wie Loriot, nur „Party“ statt „gemütlich“, denn erst dekorieren wir, dann bereiten wir das Essen vor, dann gibt es Kuchen und Glühwein und das Abendessen und Weißwein und ein Spiel und dann haben wir Spaß!

20.11.2020

„Oh, ich habe den Coronabonus und das Weihnachtsgeld bekommen.“
„Oh, ich habe einen Shop gefunden, der Käse- und Weinpakete verschickt.“
„Oh, bist du am ersten Montag im Dezember zu Hause um eine Lieferung anzunehmen?“
„Oh, mein Termin an dem Tag wurde gerade verschoben.“
„Oh, wie schön.“

19.11.2020

Ich betrete den arabischen Juwelier durch eine schwere gepanzerte Tür, schlage mich durch Berge an Goldketten bis zur Ladentheke durch und baue mich wenig überzeugend vor dem bulligen Mann mit diamantbesetzter Kette auf: „Äh ja, hallo, wechseln Sie auch Batterien von Uhren?“ Während ich ein minimalistisches Modell von Braun vom Arm nehme, blitzt an seinem eine ungefähr kartoffelgroße goldene Rolex. „Kannst in einer halben Stunde wiederkommen. Fünf Euro.“

18.11.2020

Direkt nach dem Frühstück muss ich durch die Menge an fremden, maskenlosen Gesichtern radeln, die aus ihren Wohnwagen und Reisebussen Richtung Brandenburger Tor kriechen. Sie tragen Kreuzen, Friedenstauben, Reichskriegsflaggen, Schwarz-Rot-Gold und laminierte Botschaften in A4 um den Hals. Sie schauen grimmig verschlafen und machen mir Angst. Der kreisende Hubschrauber gibt mir recht.

17.11.2020

Triathlon! (Aufgrund von Einsparmaßnahmen wird das Schwimmen mit dem Radfahren zusammengelegt und das Becken durch anhaltenden Nieselregen ersetzt.)

16.11.2020

Die kleine „Jetzt bleibt mir nur noch Schlafen zu gehen“-Verzweiflung setzt ein, noch bevor ich anfange, über einen Blogeintrag für den Tag nachzudenken. Mein Unterbewusstsein weiß wohl mittlerweile, dass ich die Einträge oft erst am folgenden Tag schreibe und mir deshalb auch nicht böse bin. Der nächste Schritt (nach der Erkenntnis) wäre das Schlafen gehen nicht mehr als notwendige fremdbestimmte Konsequenz aus mangelnder Konzentration und Energie zu betrachten, sondern als … Entspannung? Dafür bräuchte es aber eine Übergangsphase zwischen Laptop und Bett, eine extra Stunde im Tag, also einen kürzeren Tag, einen früher begonnenen Tag oder einen Tag, der sich mit(noch) weniger zufrieden gibt und die letzten Schreibaufgaben vor das Abendessen legt. Entspannen ohne YouTube und Co. neu lernen? Schwierig, schwierig, schwierig …