Die Wahlparty ist im Keller, die Stimmung zwischendurch auch und weil der Empfang so schlecht ist, rücken die Menschen nah an die Handys mit WLAN, um sich an der Hoffnung steigender Balken zu wärmen, während Wahllokal nach Wahllokal ausgezählt wird. Natürlich sieht es schlecht aus für die Wünsche, aber auch den Befürchtungen geht es nicht viel besser, die eine Überraschung jubelt für den Rest mit, am Ende sind viele doch irgendwie erleichtert, dass es gerade noch so gereicht hat und weil unter diesen Umständen so niemand richtig Lust auf die Zukunft hat, schaffen es auch die angetrunkenen Gedankenspiele nicht bis in den Subtext.
22.02.2025
Kritalysieren, die Kunst beim Versuch zu Verstehen eine neue Ebene des Scheiterns offenzulegen. Achso, jetzt verstehe ich, dir geht es nicht gut, weil du noch viel grundsätzlicher defekt bist.
21.02.2025
Mir schnürt schon die Vorstellung einer Zukunft mit der Verantwortung, so viel zu besitzen, die Brust zusammen und dir weitet bereits die Möglichkeit, das alles einzupacken, den gefühlten Handlungsspielraum bis in die Gegenwart aus. An guten Tagen schaffen wir das Gleichgewicht, an schlechten schleppen wir vorwurfsvoll Gepäck.
20.02.2025
Kaugummi im Schrittrhythmus kauen, mal wieder überwältigt von der Gleichzeitigkeit alles Gemachtseins, aber heute in seiner Inversion. Wetter, Pflanzen, Tiere, Dreck, wie viel und wie wenig es dann doch in diesen Straßen gibt. Zum ersten Mal seit langer Zeit ist Wegziehen wieder eine Option, aber wohin? Ein Feld ist auch nur eine Treckerstraße, die meisten Wälder Baumplantagen. Lassen sich wirklich mehr Gedanken erahnen, wenn nur die Rapsreihen von ihrer Aussaat schreien und nicht alle Schilder und Fassaden?
19.02.2025
Brechts Lied von den Prolls und den Frutten gilt als einer der Wendepunkte seines lyrischen Schaffens und markiert den Beginn seiner posthumen selbstkritischen Auseinandersetzung mit seiner eigene Misogynie und seinen ersten Experimenten mit der Form des Battle-Raps.
18.02.2025
Ach, eigentlich bin ich ganz zufrieden, aber dass man hier keinen Parkplatz mehr findet, ist schlimm. Als Autofahrer fühlt man sich fast schon als Mensch zweiter Klasse.
Herje, ich weiß gar nicht, wo ich anfangen soll. Das einzig gute ist die Verkehrsberuhigung und die neuen Fahrradwege hier in der Straße.
Von wegen Personalmangel. In der DDR sind die Manager dann halt selber die U-Bahnen gefahren. Die jungen Leute wollen heute doch alle lieber Influencer werden.
Investitionen aber in die Stadt. So sieht doch keine Hauptstadt aus. Und die vielen Obdachlosen. Also unseren. Das geht doch nicht.
17.02.2025
Verdruss Verdruss
nix kann, alles muss
niemand da für ’nen Kuss
ob das hält bis zum