17.10.2025

„Moabit klingt wie ein freundliches Mordor“, sagt Barbara Zeman im ersten österreichischen Sachbuchpreis: „Oder schwedisch. Ein hyggeliges Mordor.“

Mit (dem) Wedding kann ich mich noch nicht ganz anfreunden. Ich vermisse Mordor. „Wedding“ ist keine so gemütliche Zungeninsel und dazu noch unter ständiger englischer Belagerung. Das Ausschließen von allem, was mit Brautkleidern zu tun hat, verdirbt jeden Spaß an Recherchen.

16.10.2025

Festplattenkurier, nur ohne Rennrad.
Quietschend, schwitzend, quer durch den Stadtstaat.

15.10.2025

Jeden Morgen das Geschirr verräumen, den Sand aus den Augen waschen und verirrte Mails löschen.

Sich ein Vorbild an den Zeugen Jehovas nehmen und mit Infos zum Klimawandel in die Fußgängerzone stellen.

Irgendwie gruselig, dass Güterzüge kein Rücklicht haben.

14.10.2025

Ich behandle die letzten Kartons, als könnte doch noch ein Zimmer nur für mich entdeckt werden.

Und die Wohnung tut so, als wären bereits alle da.

13.10.2025

Du kannst zwischen einem Album voller Bilder von der Rückseite von Tiefkühlprodukten und einer großen Schiefertafel in der Küche wählen, auf der alle Brötchen, Brezeln und Stangen in Schönschrift Auskunft über ihre Wunschtemperatur, Antau- und Aufbackzeiten geben.

12.10.2025

Üben am Rand des Spielplatzes zu sitzen, aber die auf dem Hüpfkissen sind auch alle über 30. Zum Glück ist schlechtes Wetter. Je weniger Beobachter, desto leichter fällt die Regression?

11.10.2025

Eine Straße im Wedding.

Altbau: „Ich finde das super, dass das jetzt auch eine Fahrradstraße wird und das der Park dann bis ans Ufer geht.“

Wohnblock: „Absolut schrecklich, es gibt keine Parkplätze mehr und alle Nachbarn sind Ausländer.“

Neubau: „Welche Baustelle?“