08.05.2019

Eine Verkettung von Kränkungen und Verdrehungen:

  1. Der Professor für digitale Medien im Puppenspiel fällt mir ins Wort, weil ich aufgeregt im Gedankenstrang verheddert Taucher nicht gendere. Soweit so gut und richtig. Das „Macht ihr das bei euch nicht? Ihr seid die ersten jüngeren Menschen, die ich seit langem treffe bei denen mir das auffällt.“, trifft mich dann aber doch und wie ich später merke heftiger, als ich es im Moment war haben will. Dabei gab es eigentlich keinen Grund verletzt zu sein. Wenn es um geschlechtergerechte Sprache geht, halte ich den konfrontativen Ansatz für kontraproduktiv und ich glaube, er hatte uns eh abschätzig als „was mit Wirtschaft und Werbung“ abgestempelt.
  2. Nachbesprechung im Hof. Ein Gruppenmitglied hat vorher auch Theaterwissenschaft studiert, „sah da aber keine Zukunft“, redet viel von Digitalisierung, obwohl er Veränderung und Fortschritt meint, und will meine Perspektive auf den Studiengang wissen. Nachdem ich erzählt habe, sagt er nur, dass er das affirmativer angehe und nicht etwas studieren wolle hinter dem er nicht steht. Mit den beiden vorher im Büro die Sache vertreten zu müssen entläd sich als Abgrenzung. Ich sage, dass ich los muss.
  3. Und es stimmt, ich bin eh schon zu spät. Muss auch noch meine Unterlagen von zu Hause abholen. Nur ein bisschen zu spät kommen und dafür hungrig sein oder noch etwas essen und dafür noch später kommen? Ich entscheide mich für Weißmehl und Teilchen, das kann man beim Fahrradfahren essen, komme aber trotzdem eine Viertelstunde zu spät zum Seminar und stehe noch zwei Minuten vor der geschlossenen Tür, bevor ich mich traue den Raum zu betreten. Natürlich ist es allen egal, nur mir nicht.

Kommentare

[…] Aber ein guter Vortrag. […]