12.11.2022

Erst hören wir nur Schüsse, später finden wir auf einem Feldweg auch Blutspuren. Als wir in der Dämmerung wieder in das Dorf zurückkehren, von dem uns der Rufbus zurück zum Bahnhof bringen soll, haben sich die Jäger gerade hinter den erlegten Tieren aufgereiht. Dafür, dass so viele Menschen an einer Treibjagd beteiligt sind, ist das Ergebnis aber etwas ernüchternd: Zwei Wildschweine, zwei Füchse und ein Reh liegen da am Lagerfeuer.

Im Dorfkern reihen sich Kinder mit Laternen auf. Der St. Martinszug wird von einem Mann mit Dudelsack angeführt. Ich erkenne in dem, was er spielt, keine Martinslieder, aber manche der Kinder tragen auch Kostüme. Halloween, Karneval, St. Martin, egal, Hauptsache laut und festlich. Die Jagdhörner stimmen dem zu und dann machen auch die Hunde mit. Unser Busfahrer versteht leider nicht genug Deutsch, um ihm zu erklären, was hier gerade passiert. So ganz sicher sind wir uns aber auch nicht.