Monat: Oktober 2017

24.10.2017

Odo Marquard: Zur Diätetik der Sinnerwartung:

Der Sinn […] ist stets der Unsinn, den man lässt. […] Der Zuspruch von Sinn ist ein Abgrenzungsverhalten […] die moderne und gegenwärtige Sinnverlusterfahrung resultiert aus einem Überanspruch in Bezug auf Sinn; unsere primäre Schwierigkeit ist also nicht der Sinnverlust, sondern das Übermaß des Sinnanspruchs und nicht die große Sinnverlustklage bringt uns weiter, sondern eine Mäßigung – eine Reduktion – des unmäßig gewordenen Sinnanspruchs: eine Sinndiät […] Jener Unsinn, den man […] am meisten lassen muss, ist die direkte Sinnintention. […] Kein Mensch ist unmittelbar zum Sinn.

 

23.10.2017

Um Strategie zu organisieren braucht es erst einmal einen guten Schnellhefter. Wenn Sie allerdings Organisation strategisch gestalten wollen, wird die Sache schon ein wenig komplizierter. Am einfachsten ist es, sich zunächst mit ethisch bedenkenlosen Fairtrade Post-Its einen Blick über die Lage zu verschaffen, um die transdisziplinären Softskills und marktrelevanten Kompetenzen im Anschluss dann direkt am Unternehmensbeispiel entwickeln zu können. Alles weitere entnehmen Sie bitte „Idealismus & Sprachkritik im Reality-Check“, den Sie bitte bis zur nächsten Sitzung vorbereiten. Den Text finden Sie in Moodle.

22.10.2017

Klipp, und Aus sind Gegenstand der Koalitionsverhandlungen. Der Balanceakt, zwischen dem was nicht gesagt werden brauch, nicht gesagt werden kann und gesagt werden muss stellt alle Beteiligten vor Herausforderungen. Oder anders formuliert: Es geht um Beziehungsmanagment und die Bedürfnisse des Individuums im Spätkapitalismus. Alle Parteien sind sich zwar über die Forderung nach telepathischen Grundfähigkeiten für alle Bürgerinnen und Bürger einig. Allerdings gibt es noch Unstimmigkeiten darüber, ob dazu auch EU-Ausländer, Asylbewerber und Kleinkünstler zu zählen sind.

21.10.2017

Was noch schmerzt: Ihr Geruch und sein Name. Alles andere ist Tanz.

20.10.2017

Buntspecht, Eichelhäher und der Fernsehturm
schauen zum Fenster herein und geben den Versehrten ihren Segen.

19.10.2017

Planspiel Tempelhof 2.1. Tag 2:

Der Wählerwille ist eindeutig: Wir brauchen den Flughafen! Aber nicht für Billigflieger. Nur für Arbeitsplätze! Der Tegel-Tengelmann-Tempelhof Gedächtnisflughafen ist alleine für den Forschungsbetrieb, Militärflugzeuge und Privatjets vorgesehen.

18.10.2017

Die Ära Merkel hinterlässt ihre Spuren. Alternativlos. Statt Krieg spielen wir Kompromiss. Beides ist nicht besonders Visionär. Soll es aber auch nicht sein. Das in Regeln und Verhalten überführte Bild der Realität ist zynisch, aber macht Spaß. Das ist wichtig. Erst lachen wir über das, was wir da sagen, aber ehe wir uns versehen haben wir uns zwischen den Hülsen schon eingelebt. Das wir unsere Koalitionspartner nach ihren Augen aussuchen ist gleichermaßen beruhigend wie erschreckend. Der Rest ist Spektakel. Alles unbequeme wird erst entsachlicht und dann zu Unterhaltung. – Die Suche nach dem kleinsten gemeinsamen Nenner als Optimierung von Stillständen.