Monat: Januar 2018

31.01.2018

„Das klingt ja ganz interessant, aber wieso ist das relevant?“

„Äh. Ist es nicht. Also nicht unmittelbar. Zumindest nicht mit unmittelbaren Implikationen, aber vielleicht im darauf folgenden Schritt… Also es befriedigt zuerst einmal meine Neugierde und das Interesse an der Wahrnehmung und Wirkung menschlicher Bewegungen in ihrer medialen Reproduktion, vor allem wenn diese Bewegungen erst durch die Montage hervorgerufen…“

„Verwenden Sie doch besser die Trailer, mit denen wir uns schon im Seminar beschäftigt haben.“

„DAS WÄRE DANN JA EINE GANZ ANDERE FRAGESTELLUNG! UND WARUM SIND GERADE DIE JETZT RELEVANT FÜR IRGENDWAS?“

*Handgemenge mit Feuerwehreinsatz*

30.01.2018

Referat, Übermüdung, Sprachverlust

29.01.2018

„Der menschliche Faktor. Eine irrationale Funktion.“, klingt als Titel einer Performance schon mal gut, bedeutet aber erst einmal wenig bis gar nichts. Die Zeichenkette lässt sich aber mit den im Studium vermittelten Transformationskompetenzen entschlüsseln und produktiv in die geforderten Innovationsprozesse einverleiben:

Es handelt sich um humanoide Roboter mit Jazz Hands, die zu Kraftwerks Numbers & Computer World tanzen. Am besten alle im roten Abendkleid.

28.01.2018

To Do: Auf Ende der Vorlesungszeit vorbereiten.
Loch hat dieses Jahr gefährliches Abgrundpotential.

27.01.2018

In geschmacklosen Pudding gekleidet und aus der Bibliothek gespuckt (woher weiß ich denn wann ich die Dinge so nehmen soll, wie sie mir gegeben sind) Geborgenheit suchen, zwischen denen, die sich haben (und brauchen, weil niemand etwas Wissen darf).

26.01.2018

Das großartige an „Mein Freund der Baum“ ist, dass der Podcast seine Hörer*innen vergisst, ohne sie zu ignorieren. Zwischen überproduzierten Storytellingmonstern und eingestaubten Radiobeiträgen aus dem O-Ton-Baukasten ist diese aufrichtige Mühelosigkeit unglaublich erleichternd. Nichts geht mich weniger etwas an, als wenn mich dringend etwas angehen soll.


Überraschender Anruf aus der Rue de Lesseps.


Wo war ich? Ach ja genau. Am 8. Januar veröffentlichte der User deepfakeapp  im Subreddit deepfake das Programm FakeApp. Damit ist es vergleichsweise einfach ein Gesicht in einem Video durch ein anderes Gesicht auszutauschen. Am 25. Januar entbrennt im Thread A message to everyone who opposes Deepfakes, as well as everyone in the community, because this needs to be said. unter einem Kommentar von Gravity_Horse ein Streit über die gesellschaftlichen Implikationen dieser Technologie. Was mir Angst einjagt sind nicht die Möglichkeiten von übermorgen, sondern mit welcher Ignoranz diese Zukunft heute verbehandelt wird. René folgert „Feminismus und Aufklärung“ – aber was noch?

(„What do we do? Like, right now? Im serious about the „do“ and „right now“-parts. Anyone?)

25.01.2018

Als Phillip Lahm eines Morgens aus unruhigen Träumen erwachte, fand er sich in seinem Bett mit einer ungeheuer großen Glitzerschleife auf dem Kopf wieder. Er lag auf seinem durchtrainierten Fußballersixpack und sah, wenn er den Kopf ein wenig hob, die gewölbten, pinken, mit Perlen versehenen Spitzen der Schleife über seine Stirn ragen.

»Was ist mit mir geschehen?«, dachte er. Es war kein Traum. Das Zimmer, ein richtiges, nur etwas zu kleines Hotelzimmer, lag ruhig zwischen den vier unbekannten Wänden. Über dem Tisch, auf dem eine für Instagram präparierte Musterkollektion von Sportartikeln ausgebreitet war – Phillip war Markenbotschafter – hing das Bild von ihm, das er vor kurzem aus einer illustrierten Zeitschrift ausgeschnitten und in einem hübschen, vergoldeten Rahmen untergebracht hatte. Seitdem begleitete es ihm im Handgepäck.