Jahr: 2018

21.05.2018

Es lag nicht daran, dass ich einen anstrengenden Tag hinter mir hatte – eine kleine emotionale Geländetour – und auch nicht an meiner glücklich aufgeregten Grundstimmung in diesen Tagen. Es lag nicht daran, dass ich angetrunken war, oder das meine Beine in der Spree baumelten. Auch nicht daran, dass die Sonne gerade unterging und die Oberbaumbrücke in Postkartenlicht getaucht auf Selfies wartete. Es war auch nicht, dass wir ein neues unnützes Digitalprojekt planten – „was Kreatives und mit Medien“ –  einen Podcast noch dazu.  Es war viel mehr die Irritation darüber, wie froh mich diese absurde Katalogsituation gemacht hat. Das war’s.

20.05.2018

Chaos and Order – A Mathematic Symphony (Zeiss-Großplanetarium)

Eine Nummernrevue braucht einen Zirkusdirektor, der moderiert und mystifiziert, oder die Nummern müssen sich verstecken und gegenseitig dramaturgisch zu Bett bringen. Das geht zum Beispiel durch visuelle Abstraktion oder erzählende Musik aber auf gar keinen Fall und unter keine Umständen durch Synthesizerstreicher des Typos „ergreifende Filmmusik mit rhythmischem Trommeln“! Da hilft auch kein Interludium mit Sternenhimmel und Erinnerungen an Bayreuther Hofgartennächte.

19.05.2018

Problem: Wie können wir die Wechselwirkungen eines digital medialisierten sozialen Systems in Reaktion/Interaktion zu den von hm selbst erzeugten/wahrgenommenen individuellen Daten als kollektiver, selbsreferentieller Feedback-/Resonanzraum sichtbar und untersuchbar machen?

Überlegung: Wir könnten eine Kollektiv-Persona auf Instagram erzeugen, die von jedem verkörpert werden darf (vgl. Hatsune Miku) und die wir gemeinsam und widersprüchlich als Medium der (Netzwerk-/Plattform-) Gegenwart bespielen. Sie müsste gesichtslos sein, vielleicht mit einem Emoji als Maske, und alle Bilder, die sie produziert, müssten Reaktionen sein, die selber den Anspruch kommunizieren, dass man sich zu ihnen verhalten muss. Zum Beispiel in dem wir jedes Mal am Real/Fake (#?ItUntilYou?It) Rädchen eines populären Hashtags drehen und ihn moduliert/verfremdet in den Kreislauf zurückspeisen.

Problem: Aber ist das dann nicht einfach nur Kunst?

Überlegung: Verdammt, kann sein.

18.05.2018

Isle of Dogs (Wes Anderson, 2018): Sieben von acht weinenden Hunden

17.05.2018

GOG / MAGOG 4: EUROPA / Desinformationskampagne

Gute Theaterabende lassen sich meinst nicht so einfach wiedergeben, aber hätte das ganze vielleicht auch mit einer einfacheren Verpackung funktioniert? Nicht alle auf dem Weg lieb gewonnenen Ideen bereichern am Ende immer noch das Ziel. Extrapunkte gibt es aber für lustig-tragische Vermengungen (Unreal Tournament Kid Robot at Bataclan / Throwing of the towel), echte Zweifel („Was kann ich eigentlich beitragen, wenn es ernst wird?“) und schlaue Bezugsbasteleien (Wasserflaschenmikroplastik).

16.05.2018

Die erste Woche durchgängig nicht an H. gedacht, aber Post („Versuchen wir zu klagen?“) öffnet manchmal Poren. Der einzige Vorteil: Angsteinflößende Nachrichten sind hautverträglicher und nachhaltiger als jede Bodylotion.

15.05.2018

Die Top 8 Gründe durch den strömenden Frühlingsregen zu laufen:

  1. Der Tiergarten ist viel leerer
  2. Es riecht duftet nach Petrichor
  3. Die wenigen Jogger grüßen anerkennend-verschwörerisch
  4. Man kann über Pfützen springen und sich dabei sportlich fühlen
  5. Man kann in Pfützen springen
  6. Wenn man unterwegs sein Oberteil auswringt und keiner guckt, kann man sich kurz wie in einem sexy Werbespot fühlen
  7. Bedeutungsschwer an der Ampel durch die Haare zu fahren, wirkt plötzlich nicht mehr ganz so selbstverliebt
  8. Duschen ist nicht mehr nur angenehm, sondern wird lebensrettend