Jahr: 2020

08.07.2020

Für eine kosmische Verbundenheit aller Dinge, an mich gerichtete Zeichen des Universum und das plötzliche in Erscheinung treten bedeutungsvoller Verbindungen im richtigen Moment, sprechen einige gewichtige Indizien:

  1. Die Erwähnung des Buchs in einem Podcast von 2013, nur wenige Tage, nachdem ich es geschenkt bekommen habe.
  2. Der Name und das Logo der Metzgerei, am gleichen Tag des Fernsehbeitrags.
  3. Die Vorlesung, die mir genau im richtigen Augenblick die notwendigen Begriffe liefert, um weitermachen zu können

Und bei Milliarden an (Licht)Jahren Raum und Zeit ist es natürlich auch nicht verwunderlich, das eine Botschaft, wie die unverständliche Telegramnachricht manchmal um ein paar Stunden daneben liegt und erst im Nachhinein seinen Platz im Gefüge offenbart.

Aber – bei so viel erhabener Bestimmtheit und Schicksal, wie viel Autonomie und Göttlichkeit bliebe da noch für mich übrig?

07.07.2020

Kurzer Panikmoment (AAAAAAAAAAAAAAAAAAH!!!), aber dann ist alles wieder gut. War was? Neeee, alles unter Kontrolle. Kleine Schritte. Immer dahin wo es Angst macht. Easy.

06.07.2020

Heute ist ein Klavier bei uns eingezogen. Es ist alt und hat seine besten Tage schon lange hinter sich, der Transport hat weit mehr gekostet, als es noch Wert ist und meine Beteiligung daran ist größer, als mir lieb wäre. Es lässt sich wahrscheinlich nicht mehr richtig stimmen, weil es Risse im Holz gibt und es ist ein weiteres unhandliches Problem mehr, wenn wir irgendwann aus der Wohnung geschmissen werden.

Aber als es am Morgen geliefert wurde (ich hatte es im Trott schon wieder vergessen), habe ich mich aufgeregt in meinem Zimmer versteckt und nach den ersten, annehmbar schrägen Akkorden, bin ich quiekend und mit den Armen wedelnd durchs Wohnzimmer gehüpft.

Wir (!) haben eine Hängematte (!) auf dem Balkon (!) und ein Klavier (!) im Wohnzimmer (!). Eine Hängematte (!) und ein Klavier (!)!

05.07.2020

Die unangenehmen Anteile des Erbprotestantimus ausschwitzen.

04.07.2020

Wir sitzen am See und lassen eine Sektflasche kreisen. Ich in Unterhose und einem weißen hochgekrempelten Hemd, mit Suhrkamp Notizbuch und Füller in der Hand und einem goldenen Konfettipunkt auf der Stirn; Reste einer Party, die wir im Unterholz gefunden haben. Erst ironisch getragen, aber dann doch um uns zu schmücken.

03.07.2020

Hömma, die Welt zu zeigen ist schön und sie durch begeisterte Augen zu sehen macht glücklich, aber dat is halt auch anstrengend.

02.07.2020

Ich bin ein sanftes Blümchen. Schon die Ahnung eines Konflikts und einer fehlenden Aufgabenliste für den Vorabend reichen aus, dass ich statt Sport zu machen, vom eigenen leeren Kopf überfordert mit Eis und Weingummis spazieren gehe. Und körperlich ist es nicht viel anders, auch wenn das Bäuchlein etwas anderes erzählt. Kaum sitze ich ein paar Minuten im Handy versunken auf dem Klo (mehr als ein paar Minuten können es ja gar nicht gewesen sein!), da schlafen mir die Füße schon so sehr ein, dass ich mich vom Klo rollen muss, um wie eine umgedrehte Schildkröte strampelnd auf dem Boden die Hose wieder anzuziehen und liegend zu warten, bis ich wieder stehen kann.