Monat: März 2021

17.03.2021

Quitt (?), nackig, nah und nicht zu viel.

16.03.2021

Natürlich ist das alles eine Nummer zu groß für mich, aber ich unterschreibe trotzdem. Bevor die merken, was die sich mit mir für ein Problem eingebrockt haben, sind die von dem Problem schon abhängig, oder sowas…

Währenddessen lässt sich draußen mit zusammengekniffenen Augen schon ein Vorbote des Frühlings erkennen und drinnen behauptet es zumindest die Schnittblumen auf dem Küchentisch. Während die Natur sich langsam öffnet, fallen wir immer weiter zwischen den Mauern in uns zusammen und wir fragen uns tatsächlich, ob man ein Sozialleben und die paar Fähigkeiten, die man sich für Partys, Ausstellungseröffnungen, Flirts und Smalltalk angeeignet hat, nicht nur verlernen, sondern komplett vergessen kann. Ich will von Momenten und Menschen endlich wieder bunt verschlungen und überrascht werden, wie vom Platzregen.

15.03.2021

Ein zweites Benutzerprofil am Laptop ist wie eine Tarnidentität, wie Karneval, wie Drag. Alles kann sein und niemand kümmert, was vorher war. Neuer Fenstermanager, neuer Mailclient, neuer Browser, neues Passwort, neue Farben und selbst ein neuer Cursor. Wie befreiend und leicht, auch wenn es einen verruchten Beigeschmack hat, denn obwohl die Ordnerstruktur so unschuldig glänzt, kenne ich ja das eigentliche Chaos auf der Festplatte. Aber auch das kann ich einfach so zurücklassen.

14.03.2021

Ich glaube, du warst in den letzten Monaten am Wochenende genauso oft im Wald, wie ich etwas gebacken habe.

Aber wenigstens haben wir es beide nicht geschafft und stehen jetzt gemeinsam im Wald. Und wir hätten sogar alles zum Backen da, wenn du…

Wir müssen es ja jetzt auch nicht gleich übertreiben mit den Frühlingsgefühlen.

Was?

13.03.2021

Ein belächelndes „haha süß, das lernst du schon noch“, interpretiert man auch nur ständig in Aussagen rein, wenn man sich für den Mittelpunkt der Welt hält. Aber wenn ich nichts besonderes (gewesen) sein soll, dann verlieren die Verletzungen ihre Begründung und die Kränkungen der Gegenwart sind nur noch peinlich.

12.03.2021

In Stresssituationen klammere ich mich an die Beherrschbarkeit der Alltagswelt. Als zum Beispiel die Welt zusammenbrach, als mir zum zweiten Mal das Herz gebrochen wurde, da konnte ich nur noch an das Müsli ohne Roggen denken, den ich für sie gekauft hatte. Ich hatte doch alles richtig besorgt, alles bedacht und alles vorbereitet und trotzdem zerfiel alles unter meinen Füßen. Wenn ich rastlos bin, dann putze ich und bei Müdigkeit halte ich mich wach.

Heute stand ich in einem Supermarkt, in dem ich selten bin, wo ich nicht genau weiß, wo alles steht und zu dem ich sonst auch nicht gegangen wäre, aber der Einkauf war der Vorwand für einen Spaziergang, weil mich schonen zu wollen, mich noch viel rastloser macht, als mich mit Schokolade und YouTube zu betäuben. Kurz vorher hatte ich noch eine Mail erhalten und auf dem Weg aus dem Haus in den Briefkasten geblickt und noch unterwegs über ein Gespräch vom Vortag nachgedacht und wie ich dann mit Maske, aber ohne Abstand im Supermarkt stand und nach Dingen suchte, die ich gar nicht dringend brauchte, da glitt mir die Alltagswelt aus den Händen. Mein Herz begann zu rasen, der Blick wurde unruhig, die Regale kamen auf mich zu und waren doch wie alles andere, wie auch ich von mir weit weg.

In der Wikipedia steht, dass Menschen Panikattacken oft selber gar nicht als solche erkennen. ich verstehe schon warum. *Panik* und *Attacke*, das klingt nach Ohnmacht, nach Heulkrampf, nach sichtbarem Kontrollverlust und Schock und nicht, als müsse man sich an der Kasse auf den PIN konzentrieren und ohne Umwege schnellen Schrittes auf die Couch zurückkehren.

11.03.2021

Eine mehrdimensionale Schatzkiste aus schwerem, dunklem Holz voller Wurmlöcher, Messingbeschläge, Schlösser und Scharniere. Sie hat keinen Boden und keine Wände, nur Deckel, Klappen und Türen. Sie hängt schwebend in der Luft, so circa anderthalb Meter über dem Boden, dreht sich langsam und summt. Vielleicht habe ich in der letzten Zeit zu viele Science-Fiction Romane gelesen, aber ich bin mir sicher, dass es ein Hologramm ist. Nur weiß ich mit der Erkenntnis gar nichts anzufangen.