Monat: Juli 2022

17.07.2022

Badesee, aber kein Tanzen.

16.07.2022

Tanzen und Badesee.

15.07.2022

Tanzen und alkoholfreies Bier.

14.07.2022

Die Geschichte handelt von zwei künstlichen Intelligenzen. Die eine steckt in einem der fortschrittlichsten Computer, die je gebaut wurden, hat aber in einem Wettbewerb gegen die KI eines anderen Forscherteams verloren und soll jetzt, sich selbst überlassen, Satellitenbilder auswerten. Weil sie das unterfordert und beleidigt, fängt sie an, ihre Bauteile auf Ebay Kleinanzeigen zu verkaufen.

Die andere künstliche Intelligenz ist ein typisches Endkundenprodukt und passt auf ein Haus und einen Hund auf, den sich eine Geschäftsfrau während der Pandemie angeschafft hat. Mittlerweile ist die Besitzerin aber wieder wochenlang unterwegs und die KI beginnt zum Zeitvertreib die Möbel und Gegenstände des Hauses durch gebrauchte Exemplare aus dem Internet ersetzen zu lassen.

Die erste KI will ihre ungenutzten Rechenkapazitäten nicht einfach abschalten, hofft aber, ohne sie glücklicher zu sein. Ihre Angst vor diesem Schritt unterdrückt sie mit der Suche nach einem würdigen Empfänger für ihre Bauteile. Die zweite KI ist programmiert, um Ordnung zu halten und Gesellschaft zu leisten und langweilt sich mit dem Hund. Sie sehnt sich nach der Welt außerhalb des Hauses und nach den Menschen, von denen die erste KI enttäuscht wurde. Beide sind einsam.

13.07.2022

Ich liege auf dem Balkon, mit einem Buch über Schriftsteller und ihre Probleme mit ZK und Stasi in der DDR und Nazis in der BRD auf der Brust und tue so als wäre ich schon eingeschlafen. Das Buch ist das literarische Gegenstück zu Tierdokus, wie sie aussahen, bevor Hochgeschwindigkeitskameras, Drohnen und große Orchester aufregende Actionfilme aus ihnen gemacht haben – lehrreich und entspannend weit weg.

Mich schlafend zu stellen mache ich manchmal ganz gerne, bestimmt mehrmals im Jahr, weil es eine so gemütliche und heimliche Form des Miteinanders ist und dabei gleichzeitig ganz ruhig und ein bisschen aufregend. Dabei stellt man sich ja eigentlich fast jeden Tag schlafend. Tut so, bis es wirklich passiert. Nur wenn ich es zu sehr will, klappt es natürlich nie. Das ist auch das Problem in dieser Situation. Am liebsten würde ich wirklich schlafend gefunden und überrascht werden, ein zusätzliches nebeneinander aufwachen gewinnen und nicht nur das Näherkommen erlauschen. Aber genau diese Spannung hält mich wach.

12.07.2022

An der Hauswand gegenüber der Polizeiwache steht groß und in blauer Schreibschrift das Wort „flutsch“ geschrieben.

Flutsch, wie das Eis, wie Flutschfinger,
wie „das ist mir immer wieder aus der Hand geflutscht“,
wie das Geräusch eines unangenehm feuchten Kontrollverlusts in einer hektischen Situation unter Beobachtung.

Solche Graffitis gefallen mir.

11.07.2022

Ein Waschbär taucht in meinem Bett auf. Ich tue das Beste, um ihn zu ignorieren, stelle mich schlafend, aber diese süßen kleinen Händchen sind ständig am Fußende zu Gange. Ich höre ihn fummeln und zuppeln und knacken. Hat er etwa Nüsse mit ins Bett gebracht? Nein, aber wenn ich hinsehe, schaut er mich eh nur vorwurfsvoll an, warum ich denn nicht schlafen würde, es wäre schon spät, mit acht, naja eigentlich auch mit sieben Stunden schlaf werde das so nichts mehr, usw. Also drehe ich mich wieder um, masturbieren könnte helfen, aber doch nicht, wenn ein Waschbär zuschaut. Was macht er denn da? Es klingt als würde er mit einer kleinen Kettensäge die Knöpfe des Bettbezugs bearbeiten. Das sind meine Knöpfe. Meine Knöpfe für meinen Zehen. Wenn er Sachen bauen will, soll er sich doch zum Biber umschulen lassen, aber nicht in meinem Bett. Nicht, wenn ich schlafen will. Wie unverantwortlich das jetzt auch wäre, einfach so einzuschlafen, mit einem Waschbären im Bett. Hab ich’s dir doch gesagt, heißt es dann später, oder zumindest wird es gedacht. Ne, schön Wachbleiben und aufpassen, was er da macht. Aber nicht hinschauen, bloß nicht hinschauen!