Volkspark Rehberge: Ich lese die letzte Seite der Erzählung („[…] sie drehte sich nicht um, sie blieb stehen, und es dauerte eine ganze Weile, bis sie die Straße überqueren konnte.“) und schon wenige Sekunden später scrolle ich durch unseren den Nachrichtenverlauf. Jede angespannte Sehne in meinem Körper will tippen: „Du fehlst mir so sehr“. Aber ich bin vernünftig und weine, um zwischen den Familien nicht aufzufallen, leise auf Türkisch weiter. – „Warten die Hoffnung loszuwerden“, hast du hat sie geschrieben. Dann fange ich mal an zu warten.
Jahr: 2018
15.04.2018
14.04.2018
Ich stehe mit einer Seifenblasenpfeife (Modell „Max Frisch“) im Mundwinkel am Rand der Kreuzung und beobachte den sich langsam auflösenden Demonstrationszug. Am Potsdamer Platz hatten wir noch frierend im Regen gestanden. Zwei Stunden später fühlt sich meine Nase eher nach einem Sonnenbrand an. Weil ich mit Seifenblasen beschäftigt bin, muss ich mich nicht unterhalten und freue mich stattdessen über die neidischen Kinder und lächelnden jungen Frauen. Ich fürchte frage mich, wie viele Personen ich hier wohl kenne, aber versuche nicht zu suchend in die Menge zu starren.
13.04.2018
Man weiß wenig voneinander und zuviel, um das Gespräch ganz spielerisch halten zu können. Noch weiß er nicht einmal, wo Lynn verletzlich ist und was zum ersten Zerwürfnis führen müßte. Übrigens scheint Lynn nicht mehr daran zu denken; ein Mal ist kein Mal. Er braucht eine Ehe, eine lange, um ein Monster zu werden.
Montauk, Max Frisch (1975, S. 172)
12.04.2018
Eis gegessen und in See gestochen. Dabei ein paar Tränen vergossen, aber der Hafen war zum Glück schnell nicht mehr zu erkennen.
11.04.2018
Ein Klempnerglück auf über 1.500 Meter bedarf zwei doppelt verchromter Rohrzangen um den Höhendruck im Abfluss auszugleichen.
Ich bin Tarzan Bob der Baumeister.
10.04.2018
Im Flipflop-Turban durch den Baumarkt schlendern und dann Mittagessen auf dem Balkon (Lichtschutzfaktor 30). Ist denn schon Frühling? Ich habe noch gar nicht alles verschüttet. Putzen lohnt noch gar nicht.
09.04.2018
Ein kleines Männchen, in rotem Hemd und mit etwas zu kurz geschnittenem Pony (oder sind die Seiten etwas zu lang?), rennt von Auge zu Auge, aber mit Umweg über die Stirn, den Nacken, beide Arme und bis in die Zehenspitzen. Zweimal pro Herzschlag. Dabei gähnt es nach Herzenslust. Das verstehen die meisten Beobachter*innen nicht.