Monat: Juni 2019

16.06.2019

Mann: „48 Stunden Neukölln hatte alles was man(n) als weiße* Feministin 2019 so haben will: Transhumanismus, Anthropozän, Cyborgs, Sexual Healing, und Post-Irgendwas.“

15.06.2019

Ein Mantra muss nicht auf Sanskrit sein:

„Denken und Handeln auf Vorrat kann nur wirksam praktiziert werden, wenn ein Mindestmaß an Absichtslosigkeit – wenn auch absichtsvolle Absichtslosigkeit – im Spiel ist und etwa die Möglichkeit für Serendipität besteht, sodass man finden kann, was man nicht gesucht oder erwartet hatte.“

 

14.06.2019

Scham dritter Ordnung: Sich vor der Erinnerung an die unsouveräne Äußerung der eigenen Verletzlichkeit wegducken.

13.06.2019

(Sich zu verzeihen meint auch sich einen leeren Blogeintrag zu verzeihen.)

12.06.2019

Narziss und Athene verfehlen sich knapp vor der Kühlschrankfront. Sie steht bei den Bieren, er etwas weiter links bei den Mixgetränken. Beide tun erst so als würden sie noch jemand fragen, ob sie etwas zu Trinken mitbringen sollen und verlieren sich dann für einen Moment im Bildschirm. Was sie aus ihren Augenwinkeln sehen können, reicht nicht aus, um sie realisieren zu lassen wie knapp sie gerade ihr Unheil oder Glück verpasst haben. Je nachdem. Beide verlassen den Laden wieder, ohne etwas zu kaufen und ohne Schlenker am Süßigkeitenregal vorbei.

11.06.2019

Schritt 1: Erwartungen und Wünsche im Nachhinein reflektieren.

Schritt 2: Erwartungen und Wünsche im Vorhinein bemerken und der Situation aus dem Weg gehen.

An welchem Punkt beginnt das Rosinenpicken? Was sind Grundnahrungsmittel und was der Nachtisch? Der, der ich gerne wäre, würde sich dankbar mit dem zufriedengeben was er hat und darin die Freude (wieder)entdecken. Er wäre nicht so Aufmerksamkeitsbesessen. Er würde sich nicht Fragen, ob Gute Nacht zu sagen egoistisch lieblos war.

Schritt 3: Erwartungen und Wünsche im Vorhinein wahrnehmen und die Situation gestalten.

 

10.06.2019

Der ältere, bärtige Mann im Yogavideo sagt, dass ich nur so viel machen soll wie ich kann, während er mit seinen Händen die Füße umfasst, den Stirn auf den Boden legt und ich zitternd versuche aufrecht sitzen zu bleiben. Es gehe nicht darum welche Form man mit dem Körper machen kann, hinter jeder Pose lauere eh nur ein anderer falscher Ehrgeiz. Ich solle das imaginierte Spiegelbild lieber ziehen lassen, als mich daran festzuklammern. Er dreht sich noch weiter in den Boden hinein. Eine Träne rinnt mir über die Wange, aber ich behalte das für mich, erzähle niemandem davon.