Die S-Bahn zwischen dem Haus am See und den Familien zu Hause ist zum Glück nicht so voll. Zeit für eine ruhige Annäherung vor dem kurzen aufgedrehten Aufbäumen.
Jahr: 2019
18.05.2019
Problematisch wird es für mich bei den Sprechakten. Beschwörungsformeln sind mächtiger als magische Gesten. Zumindest wenn man in einer Schriftkultur groß geworden ist und die Sprache zum heiligsten und widerspenstigsten Spielzeug erklärt hat. Es gibt Sätze, die kommen nicht über die Lippen, weil sie so machtvoll sind oder weil sie nichts mehr Bedeuten und es gibt welche, die sind zu fremd für die eigenen Lippen. Aber fremde Worte, die behaupten machtvoll zu sein, sind die Schlimmsten.
Im reformierten Hogwarts wird es genau andersrum gelehrt: Erst die Bedeutung, dann die Bewegung und dann müssen die Schüler:innen die Worte finden, die sie mir Kraft aufladen können.
17.05.2019
Streich das N. Das ist nur was für Fortgeschrittene.
16.06.2019
Manuela Infante: Estado Vegetal
Angeblich eine „poetisch-philosophische One-Woman-Show, die sich mit dem revolutionären Denken des Pflanzenphilosophen Michael Marder und des Pflanzenneurologen Stefano Mancuso auseinandersetzt“, aber mir reicht schon der Teil bis zum Komma. An einer Stelle fordern die Pflanzen eine Zugabe. Vielleicht hat die Klimakatastrophe aus ihrer Perspektive in ihrer Tragik ja auch etwas Komisches oder zumindest Fesselndes. Wie Trump. Man muss hingucken. Verwurzelt können die Pflanzen sich von den Menschen auch nicht abwenden. Nur warten.
15.05.2019
chmod +x slack2html.sh
./slack2html.sh
zip -r Aufgewühlt.zip slack2html
rm slack2html.sh
rm -r Slack\ export\ Jan\ 8\ 2017\ -\ May\ 15\ 2019
rm -r slack2html
14.05.2019
Plötzlich der Gedanke: „Ich brauche eine zweite Tanzhose. Eine bessere Tanzhose. Das andere ist eine Yogahose.“ Obwohl, eigentlich nicht plötzlich. Eher gereift und dann ausgebrochen. Im zweiten Second Hand Laden dann die nächste Erleuchtung: „Was ich eigentlich brauche, ist ein Tagesplaner mit Stunden und mehr Platz pro Tag. Damit ich mir nicht zu viel für einen Tag vornehme und dann enttäuscht bin. Und am besten direkt genug Platz habe, um auch To-Do Listen anlegen zu können. Damit da nicht nur »An X Arbeiten« steht. Am einfachsten wäre es natürlich, wenn ich das alles doch mal endlich digitalisiere, aber das will ich nicht. Ich will die Haptik.“ Bei Boesner merke ich dann, dass es im Mai keine Kalender mehr zu kaufen gibt: „Das eigentliche Problem ist auch, dass ich immer noch nichts Richtiges gegessen habe.“ Als ich schließlich mit gebratenen Nudeln die Treppen hinaufsteige, fällt mir auf, dass ich immer noch keine Pause gemacht habe: „Aha!“ – etc.
13.05.2019
Aber ein guter Vortrag.